Hier finden Sie Informationen, Photographien und Dokumente von vergangenen Theaterprojekten. Das Stück "Hotel Nix" (2006) markiert die Zäsur zwischen der Frühphase (kleine humoristische Projekte im privaten Rahmen) und der aktuellen Phase (anspruchsvollere, abendfüllende, öffentliche Projekte).
Ein läppischer Krug ist zerbrochen worden. Warum sollte man da ein Theater machen? Nun ja, Heinrich von Kleists zeitloser Komödien-Klassiker ist seit über 200 Jahren ein Dauerbrenner auf deutschen Bühnen. Das liegt nicht nur an der Komik, sondern an den durchaus ernsten Themen, um welche sich die Geschichte dreht: Nicht nur ein läppischer Krug, sondern Minne, Macht und Missbrauch. Mit dem „Zerbrochnen Krug“ brachte „Luut und Dütlich“ ein ewig junges und politisch relevantes Lustspiel in einer spannenden Inszenierung auf die Bühne. Trotz Publikumseinbruch um 60% und tiefroten Zahlen infolge der Coronoakrise (wir hatten ein strenges Schutzkonzept) waren wir dankbar, spielen zu dürfen. Die Inszenierung war unsere bislang geschlossenste und konsequenteste.
Handlung: Der verschlagene Dorfrichter Adam hat sich übel verletzt und seine Perücke verloren. Und ausgerechnet heute ist Gerichtstag. Und ausgerechnet heute kommt der Gerichtsrat Walter zur Revision vorbei. Und ausgerechnet wegen eines Kruges wird geklagt, der im Zimmer der Jungfer Eve zu Bruch ging. Wer war der Täter? Etwa ihr Verlobter Ruprecht? Richter Adam ermittelt, aber er hat seine Gründe, den fatalen Prozess schnellstmöglich abzuschliessen. Denn schnell wird klar, dass er selbst den Krug zerbrochen und die Jungfer genötigt hat. Unfähig, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, "judiziert er sich selbst den Hals ins Eisen ". Um die Absurdität der komödienhaften Versöhnung zu verdeutlichen, liegen sich am Schluss alle in den Armen, und Eve und Ruprecht ziehen sich lüstern hinter das Richterpult zurück.
Regie: Michael D. Schmid | Regieassistenz: Olivia Hagedorn
Darstellende: Anita Brunold, Heinz Brunold, Sibille Brunold, Pryia Hohl, Edi Layitz, Jonathan Mantione, Alessandro Rizzi, Christa Schmid, Michael D. Schmid, Miriam Schnyder
Technik: Filippo Rizzi